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Gaia - Geschändet und Verdammt

II. Dornenstrick

 

Wandle nun durch kalte Gassen
Düster, grau und gottverlassen
Stehe im strömenden Regen
Werd mich bald schon nicht mehr regen

Nebel legt sich auf die Zukunft
Der Geist findet keine Zuflucht
Nun am Ende meiner Zeit
Der Dornenstrick hängt griffbereit

Binde mir den Dornenstrick
Leg ihn sanft um das Genick
Wage einen Schritt nach vorn
Durchbohrt werd ich von tausend Dornen
Geflochten aus verwelkten Rosen
Die Hoffnung der Hoffnungslosen
Und das Blut an meinem Hals
Gleicht jener Rosen altem Glanz

Spürte nie irdische Freuden
Jede Stunde war vergeudet
Doch das Flüstern in den Ohren
Sehnt sich nach der Dornen Bohren

Lasst mich gehen, sollet nicht klagen
Nun am Ende meiner Tage
Der Schritt vom Ast, der Schritt zum Grabe
Um dies Elend zu bewahren

Binde mir den Dornenstrick
Leg ihn sanft um das Genick
Wage einen Schritt nach vorn
Durchbohrt werd ich von tausend Dornen
Geflochten aus verwelkten Rosen
Die Hoffnung der Hoffnungslosen
Und das Blut an meinem Hals
Gleicht jener Rosen altem Glanz

 

 

III. Herbstdepression

 

Bin ich des Lebens leid
Oder hatte ich nie wirklich gelebt
Kann denn der Tod mich erlösen
Wenn innerlich ich schon vor Jahren starb

Ein blasser Hauch von Kälte
Umarmt mein totes Herz
Ein Schimmer gnädiger Erlösung
Im verwelkten Kronenmeer

Mentale Regenschauer
Geschaffen aus Trauer
Füllen den See
In welchem ich letztendlich untergeh'

Lass mich gehen
Lass mich nun
In diesen güldnen Wäldern schwinden

Lass mich ziehen
Lass mich hören
Des Todes sanfte Melodie

Lass mich spüren
Lass mich sterben
Um endlich wieder zu leben

Lass mich los
Lass mich fallen
In diese malerische Tiefe

Kryptische Reflektionen
Vergangener Grausamkeit
Das aschfahle Antlitz
Menschlicher Endlichkeit

Flüsternde Todesengel
Werden eins mit dem Wind
Verborgen im Geiste
Und doch war ich blind

Lass mich gehen
Lass mich nun
In diesen güldnen Wäldern schwinden

Lass mich ziehen
Lass mich hören
Des Todes sanfte Melodie

 

Lass mich spüren
Lass mich sterben
Um endlich wieder zu leben

Lass mich los
Lass mich fallen
In diese malerische Tiefe

An welchem Tage nur
Erlosch der letzte Funken Hoffnung in mir
Lebet wohl, denn in diesem Dasein gibt es nichts
Außer der Leere mit welcher ich nun eins werde

 

 

IV. Wenn Leben sich zu Asche wandelt


Bemooste Gerippe
Vom Leben verlassen
Eins mit der Erde
Fossile des Hasses

 

Brennende Gezeiten

Tobend in Stille

Aschfahle Weiten

Endliche Unendlichkeit


Die menschliche Welt
Zerfallen in Scherben
Massensuizid
Alles muss sterben

 

Das Kredo ist der Krieg

Der euch in die Gräber trieb

Kein Atem, kein Sieg

Leben das in Scherben liegt

Vom Menschen geschaffen
Asche und Leid
Ist nun der Körper
Relikt alter Zeit

Lodernd hoch die Schicksalsflammen
Um die Erde zu verdammen
Ewig Feuer, menschengemacht
Erhellen die ewige Nacht

 

Höllenfeuer frisst die Erde

Lodernd brennt das Firmament

Der Untergang ist unser Erbe

Asche ist das Fundament


Es erzählen nur die Toten
Vom Tag an dem das Feuer kam

 

 

V. Gaia - Geschändet und Verdammt

 

Was einst grüne neblig Weiten
Wurd zu Asche
All die Seen in denen ich einst schwamm
Vertrocknet
Was einst vor Leben strahlte
Nun ein Massengrab
Der Mensch in seiner Gier
Der Erde Untergang

Gaia - Geschändet und verdammt
Gaia - Getrieben in das Niemandsland
Gaia - Gerodet und entweiht
Gaia - Glorreich einst, vor langer Zeit

All die Berge, einst des Eremiten Paradies
Bis der Mensch lachend sie alle für sein Heil zerschießt
Wie in den Flüssen nur noch Leid und Elend fließt
Schließt die Augen, während ihr der Erde Blut vergießt

Gaia - Geschändet und verdammt
Gaia - Getrieben in das Niemandsland
Gaia - Gerodet und entweiht
Gaia - Glorreich einst, vor langer Zeit

Stehe nun allein in grauen brennend Weiten
Kein Leben und kein Licht mehr zu vernehmen
Folge Gaia in das Jenseits, fasse den Entschluss
Gebe mir im Ödland nun den letzten Gnadenstoß

Und am Ende der Gezeiten stehe ich vor ihr
All das Leben schwand zusammen aus der Welt mit ihr
Sehe all die Wälder, Seen und Flüsse hier bei ihr
Gaia, lass mich weilen bei dir

Gaia - Geschändet und verdammt
Gaia - Getrieben in das Niemandsland
Gaia - Gerodet und entweiht
Gaia - Glorreich einst, vor langer Zeit

Gaia - Geschändet und verdammt
Gaia - Getrieben in das Niemandsland
Gaia - Gerodet und entweiht
Gaia - Glorreich einst, vor langer Zeit

 

 

VI. Waldes Ruh' - Kapitel I

 

In einsamer Ferne dem Leben so nah

 

Grünes Waldes Dickicht
Empfängt ihn
Verschleiert durch Nebel
Umhüllt ihn
Dem Menschen entflohen
Beschützt ihn
Die Seele geplagt
Beruhigt ihn

Des Lebens letztes Refugium
Reinigt den Geist von Verzweiflung
Mit dem ersten Zug der Waldesluft
Weicht die Trauer der Lebenslust

Der Vögel Zwitschern
Der Äste Knistern
Der Bäche Plätschern
Des Waldes Ruh'
Der Bäume Rauschen
Dem Frieden lauschen
Keine Menschenseele
In des Waldes Ruh'

Gaias Liebe
Ich kann sie spüren
Gaias Gnade
Hier kann ich atmen
Gaias Reinheit
Will hier verweilen
Gaias Erbe
Hier will ich sterben

 

 

VII. Waldes Ruh' - Kapitel II

 

Die Seele stirbt, der Körper folgt

 

Der Menschen Welt birgt keine Liebe
Versuchte er ihr zu entfliehen
Wollt' die Trauer überwinden
Doch konnt’ die Zuflucht er nicht finden

Was einst strahlte vor Wonne
Hatten seine Peiniger
Ihm an diesem Tag genommen
So stand er dort als Einziger

Stand erhöht im Aschenmeer
Sein Himmel hatte sich zur Hölle verkehrt
Blickte in das Tal, glaubte es kaum
An seiner Seite der letzte stehend Baum

An diesem Ort wollte er hängen
Verließ er diese farblos Welt
Suchte er in der tiefsten Schwärze
Nach dem letzten Sonnenlicht

Vergießt er eine letzte Träne
Stürzt sich in den Untergang
Um zu spüren des Waldes Ruh'
Ein allerletztes Mal

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